Natuerliche Ressourcen nutzen

Sammel sie ein! Natürliche Ressourcen wie Regenwasser und Sonne wecken die Lebensgeister im Boden deines Gartens. Ein Naturteich, kombiniert mit Trockenmauer und windschützenden Beerensträuchern, kultiviert als „Sonnenfalle” wärmebedürftiger Früchte wie Trauben, Pfirsiche, Kiwis, etc. Als Wasserreservoir versorgt dein Teich die umliegenden Beete mit dem lebenswichtigen Nass. Schone vorhandene Ressourcen, indem du sie verantwortungsbewusst nutzt.

Das Projekt

Unser Gelände ruht seit fast 25 Jahren vor sich hin – eine Wiese, die von uns 2- bis 3-mal im Jahr erwartet, gestutzt zu werden – durch klassische Handsense oder unsere Pferde, die wir zu diesem Zweck für einige Tage hierhin „umsiedeln”. So schützen wir sie (also die Wiese) quasi gegen dauerhafte Verwilderung – welch ein „Wiesen-Leben” – das konnte so nicht bleiben.

2018 ergriff uns die Idee, einen höheren Nutzen für dieses wunderbar gelegene Stück Land hoch über dem Moseltal auszumachen. Wir stießen erstmals auf den Begriff „Permakultur” und die Idee dahinter. Mir gefiel der grundlegende Ansatz, dass Natur sich selber helfen kann, wenn man sie lässt und dass ein sanftes Kultivieren ebenso famose Erträge bringt – ohne den Einsatz von synthetischen Düngern, die wir sowieso grundsätzlich ablehnen.

perma

Der Plan

Wir arbeiten uns vom bereits bestehenden Garten- und Gerätehaus aus peu-à-peu vor. Das heißt, Meter für Meter den Boden freilegen, Gemüsebeete mit Samen und -pflänzchen erfreuen – begleitet von Gewächshaus, Trockentreppe, Hügelbeet und Kompostkiste.
Am Anfang steht zunächst das pure Ausprobieren und Testen, um zu beobachten, was der Boden so „hergibt” …

perma

Chronologie und Einzel-Projekte

Zwischen Mai und September 2020

Vorher - Nachher

Du siehst die Aufgabe, die vor dir liegt, hast eine vage Vorstellung davon, wie es später aussehen könnte – und dennoch oder gerade deswegen ist der erste Schritt der schwierigste. Sobald sich das Ende des Jahres andeutet, betrachtest du das Ergebnis und bist erstmal überrascht – positiv überrascht; denn trotz aller Visionen, Enthusiasmus und Engagement ließ sich alles nur mit zwei knallharten Partnern realisieren: Frau „Dranbleiben” und Herr „Durchhalten”.
Und dann erntest du, was du gesät hast (ok, nicht alles fand den Weg zur Sonne …;-), und weißt in dem Moment, dass dies der halbwegs richtige Weg ist.

Die Früchte, die wir nach der Ernte genießen durften, haben letztlich für all die Bearbeitungsstunden entschädigt … aber wie gesagt: Ziel ist es, diesen Aufwand mittelfristig auf ein Minimum zu reduzieren und trotzdem reichhaltig versorgt zu sein. Die Gleichung lautet: Am Anfang hoher Aufwand und wenig Ertrag, mit der Zeit reduziert sich der Aufwand, und in gleichem Maße steigt der Ertrag … wir sind gespannt!

Ende April

Das Gelaende vorher

Beobachtung und Bestandsaufnahme:

Wir sind spät dran. Das Gartenjahr beginnt ja schon viel früher. Bis Anfang Mai hätten wir das eine oder andere schon aussähen können. Aber wie gesagt: der erste Schritt ist immer der längste 😉 … und außerdem sind wir ja totale „Nutzgarten-Frischlinge”.

Das, was sich da vor uns ausbreitet, ist Wiese – bereits hoch gewachsen; da müssen wir erstmal durchkämmen, um eine Vorstellung zu kriegen. Gedacht, gesagt, getan …

Es ist bereits Anfang Mai

Der erste Schritt

Einmal durchmähen

Sieht doch schon besser aus. So lässt sich bereits erkennen, wie das Gelände beschaffen ist. Wir hacken den Boden etwas auf, um seine Beschaffenheit zu prüfen, legen Äste aus, um das geplante Hügelbeet anzudeuten.

12. bis 19. Mai 2020

Die ersten Beete

Ackern, Säen, Pflanzen

Der Boden zeigt sich trotz aller Trockenheit (seit Ende März gab’s bereits keine ergiebigen Niederschläge mehr) entgegenkommend: Mit Bodenhacke, Grabgabel und Rechen können wir die ersten geplanten Flächen so aufbereiten, dass die ersten Samen und vorgezogenen Pflänzchen gesetzt werden können. Alles noch eher akkurat in „Reih und Glied”.
Der Vorteil: Ergebnisse zeigen sich schnell. Und wir wollen in unserer ungezügelten Ungeduld schnell Ergebnisse sehen – quasi als Motivationsanschieber …

Ende Juni 2020

Es reift und gruent

Alles im Fluss

Wenn du Pflanzen-Wachstum Tag für Tag verfolgst, beobachtest, wie ein von Hand „beerdigtes” Samenkorn zu einer sprießenden Pflanze reift, der ursprünglich erdige Boden sich grün „färbt”, aus dem Stengel-Wirrwarr plötzlich Früchte ausbrechen, dann macht einen das wirklich demütig.
(Dieses Gefühl stellt sich beim tagtäglichen Blick in den Spiegel eher nicht ein …).

Mitte Juni 2020

Das Huegelbeet

Schicht für Schicht fruchtbar

Das wollten wir auf jeden Fall gleich mal ausprobieren: Wie entwickelt sich Salat (zum Beispiel) auf einem Hügelbeet im Vergleich zu einem Flachbeet. Immerhin sind die Nährstoffe, die hier Schicht für Schicht angehäuft werden, kaum zu toppen.
Wir waren gespannt auf das Ergebnis: Alle hatten etwas davon – eingeschlossen der Wühlmaus-Familie, und damit ganz im Sinne unserer Philosophie, Lebensraum zu schaffen und die Früchte des Feldes zu teilen. Es blieb immer noch genug für uns übrig.

Ende Juni 2020

Eine Kiste Kompost

Der Weg vom Kompost zum Humus

Ein weiteres spannendes Kapitel: Der Komposthaufen aus der Kiste. Euro- und sonstige Paletten liegen ja immer irgendwo rum – auch bei uns. Und so haben wir diese – ganz im Sinne des ökologischen „Upcycling” – mit neuen Aufgaben betraut. Die vorhandenen Paletten reichten für eine Kompostkiste mit 2 Behältern. Die eine wird in den nächsten Wochen und Monaten befüllt; sobald diese eine bestimmte Füllmenge ereicht hat, kann der Abfall reifen und sich zu nährstoffreichem Humus verwandeln. In der Zeit widmet sich der 2. Behälter dem biologischen Hausmüll.

Anfang Juli 2020

Das Gewaechshaus

Geschützter Raum für Zartbesaitete

Empfindliche Pflanzen sollten zu Beginn ihrer Existenz nicht gleich der vollen Wetterkraft ausgesetzt sein. Direkte Sonneneinstrahlung, starke Winde, extremer Niederschlag und niedrige Temperaturen, womöglich mit Bodenfrost (gerade zu Beginn der Pflanzsaison), können sensiblen Protagonisten richtig zusetzen und weiteres Wachstum eben schon „im Keim ersticken”.
In einer ersten Test-Phase (mitten im heißen Juli) haben wir es mit Tomaten, Paprika und Peperoni versucht, die sich aber tüchtig ins Zeug legen mussten, um ihre Früchtchen zum Besten zu geben.

August 2020

Die Trockentreppe

Stufe für Stufe begehbar

Es ist schon angenehmer, unterschiedlich hoch gelegene Ebenen im Gelände mittels Treppe zu erreichen. Eine Treppe von der Terrasseneben zu den tiefer liegenden Gemüsebeeten war demnach Wunsch und Pflicht zugleich.
Und alles möglichst natürlich und recycelt. Aus einer abgerissenen Altimmobilie in der Nähe von Münschecker konnten wir den verwendeten Naturstein der Hausfassade „abgreifen”. Für den geplanten Bau von Trockentreppe und Trockenmauer braucht’s allerdings Erfahrung und Expertise. Unser Mentor und Meister Tom (Kysela) aus Wincheringen hat uns gezeigt, wie es geht (ein Meisterwerk!). Danke dafür, Tom!