Eigene Versorgung erwirtschaften

Iss, was du kennst! Nutze deinen Garten, säe und ernte, was dein Boden zulässt. Jede Jahreszeit versorgt deine Küche mit gewachsenen Nahrungsmitteln aus deinem eigenen „Biomarkt”: schnell erreichbar, frisch, biologisch, nährstoffreich, schmackhaft. Hochbeete, Kräuterspiralen und Sonnenfallen verwandeln deinen Garten in ein naturfreundliches essbares Biotop. Achte die Natur und sorge für die Menschen.

Die Idee

Um ein solches Vorhaben ernsthaftig und langfristig in die Tat umzusetzen, braucht es drei Dinge:

  • einen Impuls (in Form einer Ursache bzw. eines Auslösers)
  • eine Vision (die Enthusiasmus, Engagement und Motivation initiiert, unterstützt und fördert)
  • eigene Ressourcen (räumliche und zeitliche Kapazitäten geben dem Impuls und der Vision den notwendigen „Unterbau”)

Starke Auslöser sind meist eindrückliche Erfahrungen oder Ereignisse: Für uns – wen wundert’s – war dies Corona. Gemeinsam mit der bereits fortgeschrittenen Klima-Thematik ergibt sich eine hochexplosive Krisen-Mischung. Sie macht uns unverblümt klar, wie verletzlich und brüchig sowohl komplexe Ökosysteme wie auch weitverzweigte Versorgungs- und Lieferketten sind. Unvermittelt stoßen wir an die Grenzen einer gewohnten (Über-)Versorgung.

Die Folgen: Stillstand und (gefühlte) Mangelversorgung.

Angesichts der aktuellen Situation rücken die Themen „Umweltbewusstsein” und „Selbstversorgung” also (wieder) stärker in das Bewusstsein der Gesellschaft. Der Ruf nach dem Erhalt natürlicher Ressourcen übertönt wirtschaftliche Interessen. Ökologische Leitprinzipien werden zum Vorbild für ein allgemeines Um- und Weiterdenken – „economy follows ecology” sollte zum allgemein akzeptierten Leitprinzip erhoben werden.

Menschen, die bisher wenig Ambitionen hatten, ein eigenes Fleckchen Erde zu bewirtschaften, nehmen sich wieder Zeit, sich zu kümmern und mit Verantwortung zu befüllen: Fensterbänke, Balkone, Dächer, Terrassen, Ziergärten, Rasenflächen, Vorgärten, Hinterhöfe, Parks werden in „essbare Biotope” kultiviert; und zwar ganz „im Sinne der Natur, und nicht gegen sie!” (ein Leitprinzip der Permakultur).

Aus diesen Gedanke haben wir eine Vision entwickelt, bestehend aus vier Aspekten:

  • neue Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen schaffen,
  • vorhandene Ressourcen sinnvoll und schonend nutzen,
  • eine weitestgehende Unabhängigkeit bei der Versorgung von Lebensmitteln,
  • und daraus eine Interessengemeinschaft aufbauen und dauerhaft beleben.

Unser Ziel ist es also, eine Balance zu finden zwischen Bisherigem und Zukünftigem …

perma

Der „Permakultur-Projekt” Leitgedanke

„… hier zu sein, für ein kleines Feld zu sorgen, ganz erfüllt zu sein von der Freiheit und Vielfalt eines jeden Tages – das muss der ursprüngliche Weg der Landwirtschaft gewesen sein.”
Masanobu Fukuoka
Vertreter der „Nichtstun-Landwirtschaft”

Was wir erreichen wollen

Masanobu Fukuoka, japanischer Mikrobiologe, Philosoph und später Landwirt, hat bereits vor mehr als 80 Jahren der Vollkommenheit der Natur vertraut. Sein Ziel war nicht der Ertrag um des Ertrages Willen, sondern eine natürliche Landwirtschaft, die auf „technisches Wachstum” verzichtet: keine Maschinen, keine Schädlingsbekämpfungsmittel, kein künstlicher Dünger; sogar auf vorbereiteten Kompost, Unkraut jäten und das Säen bzw. Pflanzen in „Reih und Glied” verzichtete er vertrauensvoll. Der Erfolg gab ihm recht: Der Boden blieb dauerhaft gesund und nährstoffreich, die Ernten entsprachen mindestens denen der traditionell wirtschaftenden Bauern. Aus diesen Praktiken, die auch und vor allem nach heutigen Maßstäben geradezu radikal anmuten, resultierte seine Philosophie der „Nichtstun-Landwirtschaft”.

Natürlich ist dieses Prinzip auf unsere Regionen und ökologischen Verhältnisse nicht direkt umsetzbar; dennoch dient es uns als Vorbild – immerhin orientierten sich die Permakultur-„Gründer” (Bill Mollison und David Holmgren) ebenfalls daran.

Derart motiviert, möchten auch wir der Natur zeigen, dass dieser – oder ein ähnlicher – Weg gangbar ist. Es mag ein ausdauernder werden, und er wird in allen Belangen steinig sein (im wahrsten Sinne des Wortes: Was wir schon alles aus dem Boden freigelegt haben, lässt sich prima für das „Pflastern” eines steinigen Weges verwenden … ;-).

Wir sind gespannt, wie wir traditionelle Erkenntnisse mit modernen Erfahrungen – auf die wir keinesfalls verzichten wollen – kombinieren werden bzw. können. Unser Logo setzt dafür ein Zeichen …

Das Logo

Um dem Projekt ein visuelles Gesicht zu geben haben wir eine Bildmarke geschaffen, die inspiriert ist vom Konzept des sogenannten Indianerbeetes, dem „Milpa”, das sich bereits bei den Maya als nachhaltiges Erfolgsmodell etablierte.

Dieses Symbol steht sinnbildlich und stellvertretend für das Modell der  Permakultur:
Alles ist miteinander verbunden und vernetzt, unterstützt sich gegenseitig hinsichtlich Versorgung und Schutz, ein sich selbst versorgendes dauerhaftes Ökosystem.

Die „drei Schwestern” Mais, Bohne und Kürbis gelten als Vorbild einer sich selbst versorgenden und erhaltenden Mischkultur:
Der hoch aufstrebende Mais dient den Bohnen als Rankhilfe, diese wiederum liefern dem Mais den notwendigen Stickstoff, während die großen Blätter des Kürbis den Boden abdecken und ihn so vor Erosion und Austrocknung schützen.